„Ich wollte die Inkontinenz nach dem Krebs besiegen – und das ist mir gelungen“

Thomas St. ist 55 Jahre alt und arbeitet seit 36 Jahren als kaufmännischer Angestellter in einem Handwerksbetrieb. Er lebt mit seiner Frau und drei Hunden in Recklinghausen. Im November 2024 erhielt er die Diagnose Prostatakrebs. Die Prostata wurde mithilfe des Da-Vinci-Operationsroboters vollständig entfernt. Sechs kleine Schnitte im Bauchraum waren für den Eingriff notwendig – die Heilung verlief komplikationslos.
Im Anschluss absolvierte Thomas eine stationäre Reha in Wuppertal. Sein großes Ziel: Die Inkontinenz, die nach der Operation auftrat, vollständig in den Griff zu bekommen. Dabei halfen ihm nicht nur gezielte Therapien in der Reha-Klinik, sondern auch die digitale Nachsorge mit Caspar. Im Interview mit uns berichtet er offen über seine Erfahrungen und darüber, wie er zurück zu körperlicher Stärke fand.
„Ich wollte alles mitnehmen, was möglich ist – außer das Malen!“
Wie ging es Ihnen zu Beginn Ihrer Reha?
Ich habe mich ganz bewusst für eine stationäre Reha entschieden. Eine ambulante Reha wäre mir zu stressig gewesen. Zur Auswahl standen Bad Lippspringe und Wuppertal – und am 10. Dezember 2024 ging es dann in Wuppertal los.
Ich war neugierig und gespannt, was mich erwartet. Schon am ersten Tag ist mir ein Plakat von Caspar ins Auge gefallen. Die Idee, online nach der Reha weitermachen zu können, fand ich sofort spannend. Am zweiten Tag hatte ich mein erstes Gespräch mit der Ärztin. Ich habe ihr gesagt:
„Ich möchte alles mitnehmen, was möglich ist – außer das Malen!“ (lacht). Die Therapeuten in der Klinik waren sehr kompetent, was für meinen Reha-Erfolg entscheidend war.
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Höhen und Tiefen
Wie haben Sie Ihre Zeit nach der OP und in der Reha erlebt?
Die ersten Tage im Krankenhaus waren körperlich anstrengend. Mein Bauch war angespannt, der Rücken tat vom Liegen weh. Trotzdem bin ich am zweiten Tag nach der OP schon aufgestanden – ich wollte mich pflegen. Fünf Tage nach der Operation wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen, war dann drei Wochen krankgeschrieben und habe direkt im Anschluss mit der Reha begonnen.
Die größte Herausforderung war die Inkontinenz. Als die Reha begann, trug ich noch Windeln, nach der ersten Reha-Woche dann nur noch Einlagen. Ich habe aber viel trainiert – vor allem den Bauch und den Beckenboden. Aber auch Entspannungsübungen, autogenes Training, Hydrojet-Massagen und Elektrostimulation waren Teil der Therapie. Die Kombination aus Gruppen- und Einzeltraining war für mich ideal.
Wie es nach der Reha weiterging
Warum haben Sie sich für die Nachsorge entschieden?
Ich wurde in der Klinik von der Ärztin über die Nachsorgemöglichkeiten informiert. Ich habe mir den Caspar Flyer angeschaut und wusste: Das will ich machen. Mit dem Sozialdienst habe ich dann das G4802-Formular ausgefüllt.
Für mich war die digitale Nachsorge ideal. Ich arbeite im Wechselschichtdienst und kann keine festen Reha-Termine unterbringen. Caspar war flexibel – ich konnte morgens, nachmittags oder abends trainieren, je nachdem, wie es gerade passte. In den Osterferien habe ich sogar meine Sportsachen und mein Theraband mit ins Ferienhaus genommen und jeden Tag von dort aus trainiert.
Training, das motiviert und auch mal Muskelkater macht
Was hat Ihnen an der Caspar-Nachsorge besonders gut gefallen?
Die Flexibilität, das Programm und die Themenvielfalt haben mich überzeugt. Ich habe in der ersten Woche sogar 180 Minuten trainiert – obwohl 90 Minuten gereicht hätten. Später hat mir meine Therapeutin erklärt, dass ich neben dem Training auch noch Wissens- und Wohlbefindeninhalte einbinden sollte. Das war ein guter Tipp. Ich fand die Videoinhalte spannend – zum Beispiel zu Diabetes oder Lungenerkrankungen. Da habe ich mich richtig eingelesen. Und ich habe gemerkt: Caspar ist nicht nur auf Beckenbodenübungen ausgerichtet, sondern auf den ganzen Körper. Ich hatte Muskelkater an Stellen, die ich vorher gar nicht kannte! (lacht)
Motivation durch spürbare Erfolge
Gab es einen Moment, der Sie besonders motiviert hat?
Ja – mein klares Ziel war es, die Inkontinenz zu besiegen. Und das habe ich geschafft. Ich wollte das unbedingt in diesem Zeitraum erreichen – und gleichzeitig entstand der Wille, auch danach weiter Sport zu machen. Heute trainiere ich 90 bis 120 Minuten pro Woche. Der langsame Aufbau in der Reha und die Fortführung durch die Nachsorge haben den Erfolg möglich gemacht.
Zurück im Alltag – mit neuer Kraft
Wie fühlen Sie sich heute?
Körperlich geht es mir sehr gut. Klar, beruflich ist es manchmal stressig, aber ich bin in ärztlicher Kontrolle, und bisher ist alles stabil. Ich versuche, den Sport weiter regelmäßig in meinen Alltag zu integrieren und gönne mir aber auch mal bewusst Ruhepausen.
Mein Wunsch:
Mehr Informationen zur Krebsvorsorge
Möchten Sie noch etwas hinzufügen?
Ja, unbedingt: Ich fände es großartig, wenn Caspar das Thema Prostatakrebs noch stärker in den Fokus rücken würde – zum Beispiel durch Inhalte zur Vorsorge und Früherkennung. Bei mir wurde der Krebs nur entdeckt, weil ich Probleme beim Wasserlassen hatte. Das kam alles Schritt für Schritt heraus. Hier braucht es mehr Aufklärung.
Und noch ein Punkt: In der Klinik hatten wir eine Einführung mit Tablets, bei der uns Caspar vorgestellt wurde. Ich dachte zuerst, es ginge nur um den Beckenboden – aber es ging um so viel mehr. Ich war wirklich positiv überrascht!
„Ich dachte zuerst, Caspar sei nur für den Beckenboden – aber es war ein Ganzkörperprogramm. Da war ich wirklich positiv überrascht.“