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Adipositas: Ein umfassender Leitfaden für Patienten

Inhaltsverzeichnis

    Einleitung

    Adipositas ist eine chronische Erkrankung, die durch eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts gekennzeichnet ist. Sie stellt weltweit und auch in Deutschland ein wachsendes Gesundheitsproblem dar, mit einer hohen Prävalenz in allen Altersgruppen. Adipositas ist ein komplexes Geschehen, das aus dem Zusammenspiel von genetischen, biologischen, psychologischen, sozialen und Umweltfaktoren resultiert und mit einem deutlich erhöhten Risiko für zahlreiche Begleit- und Folgeerkrankungen verbunden ist. Die gute Nachricht ist, dass Adipositas behandelbar ist. Umfassende und langfristige Strategien, die auf einer Änderung des Lebensstils basieren und individuell angepasst werden, können zu einer deutlichen Gewichtsreduktion und Verbesserung der Gesundheit führen. Wissen über die Erkrankung ist der erste Schritt zu einem erfolgreichen Management.

    Die Erkrankung verstehen

    Adipositas wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eine chronische Krankheit definiert, bei der ein übermäßiger Anteil an Körperfett zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führt. Das am häufigsten verwendete Maß zur Klassifizierung von Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen ist der Body-Mass-Index (BMI).

    BMI-Berechnung und Klassifikation: Der BMI berechnet sich aus dem Körpergewicht in Kilogramm (kg) geteilt durch die Körpergröße in Metern (m) zum Quadrat: BMI = Gewicht (kg) / (Größe (m))².

    Die WHO-Klassifikation für Erwachsene lautet:

    Kategorie BMI (kg/m²)
    Untergewicht < 18,5
    Normalgewicht 18,5 – 24,9
    Übergewicht 25,0 – 29,9
    Adipositas Grad I 30,0 – 34,9
    Adipositas Grad II 35,0 – 39,9
    Adipositas Grad III
    (Adipositas permagna)
    ≥ 40,0

    Es ist wichtig zu beachten, dass der BMI allein nicht perfekt ist. Er unterscheidet nicht zwischen Fett- und Muskelmasse (sehr muskulöse Menschen können einen hohen BMI ohne Adipositas haben) und sagt nichts über die Fettverteilung aus.

    Fettverteilung und Bauchumfang: Neben dem BMI ist die Verteilung des Körperfetts entscheidend für das Gesundheitsrisiko. Insbesondere das Fett im Bauchraum (viszerales Fett) gilt als stoffwechselaktiv und besonders gesundheitsschädlich. Ein einfacher Indikator hierfür ist der Bauchumfang (Taillenumfang), gemessen auf Nabelhöhe. Ein erhöhter Bauchumfang weist auf eine abdominale Adipositas hin und ist ein unabhängiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes. Als Grenzwerte gelten nach den deutschen Leitlinien:

    • Frauen: ≥ 88 cm (deutlich erhöhtes Risiko)
    • Männer: ≥ 102 cm (deutlich erhöhtes Risiko) (Bereits ab 80 cm bei Frauen und 94 cm bei Männern besteht ein erhöhtes Risiko).

    Ursachen der Adipositas: Adipositas ist eine multifaktorielle Erkrankung. Selten liegt nur eine einzige Ursache vor. Meist ist es ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren:

    • Genetische Veranlagung: Gene beeinflussen Appetitregulation, Energieverbrauch und Fettstoffwechsel. Eine genetische Prädisposition bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass man adipös wird – der Lebensstil spielt eine entscheidende Rolle.
    • Energieungleichgewicht: Langfristig wird mehr Energie (Kalorien) über die Nahrung aufgenommen, als durch körperliche Aktivität und Grundumsatz verbraucht wird. Der Überschuss wird als Fett gespeichert.
    • Lebensstilfaktoren:
      • Ernährung: Hoher Konsum von energiereichen, oft stark verarbeiteten Lebensmitteln (reich an Fett, Zucker, Salz), große Portionen, häufiges Snacken, zuckerhaltige Getränke.
      • Bewegungsmangel: Sitzende Tätigkeiten (Beruf, Freizeit), geringe Alltagsbewegung, wenig Sport.
      • Schlafmangel: Zu wenig Schlaf kann hormonelle Veränderungen bewirken, die Appetit und Sättigung beeinflussen.
    • Psychologische Faktoren: Stress, Frust, Langeweile, Depressionen, Angststörungen oder traumatische Erlebnisse können Essverhalten negativ beeinflussen (z.B. "Frustessen", Binge Eating Disorder).
    • Sozioökonomische und Umweltfaktoren: Niedrigerer Bildungsstand und geringeres Einkommen sind statistisch mit höherem Adipositasrisiko assoziiert. Leichte Verfügbarkeit von hochkalorischen Lebensmitteln, Werbung, städtische Planung (wenig Grünflächen, unsichere Wege) spielen ebenfalls eine Rolle.
    • Medikamente: Bestimmte Medikamente können als Nebenwirkung zu einer Gewichtszunahme führen (z.B. einige Antidepressiva, Neuroleptika, Kortison, Antidiabetika wie Insulin).
    • Endokrine Erkrankungen (selten): Hormonelle Störungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) oder das Cushing-Syndrom können eine Gewichtszunahme begünstigen, sind aber nur selten die Hauptursache für Adipositas.

    Auswirkungen auf Gesundheit und Lebensqualität: Adipositas ist keine reine Frage des Aussehens, sondern eine ernsthafte Gesundheitsbedrohung. Sie erhöht das Risiko für zahlreiche Begleit- und Folgeerkrankungen (Komorbiditäten) erheblich. Zudem leiden Betroffene oft unter sozialer Stigmatisierung, Diskriminierung und psychischem Druck, was die Lebensqualität stark beeinträchtigen kann.

    Symptome und Diagnose

    Behandlungswege

    Rehabilitation und Alltagsmanagement

    Caspar Health und Unterstützung bei Adipositas

    Häufig Gestellte Fragen (FAQs) und Zusätzliche Ressourcen

    Im Folgenden finden Sie Antworten auf häufige Fragen sowie Verweise auf vertrauenswürdige Informationsquellen.
    Häufig Gestellte Fragen (FAQs):
    Ist der BMI der einzige Maßstab für Adipositas?
    Ist Adipositas rein genetisch bedingt oder selbst verschuldet?
    Helfen "Light"-Produkte beim Abnehmen?
    Ist eine Magenoperation eine einfache Lösung für Adipositas?
    Warum ist Bauchfett besonders gefährlich?
    Zusätzliche Ressourcen:

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